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Jürgen Weltzer : Ideen + Konzepte

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In meinem Blog finden Sie in erster Linie Dinge, die mir aufgefallen sind und über die ich lästere, die ich gut finde oder die ich kommentiere. In jedem Fall sind immer Tipps und Tricks, Interessantes, Nachdenkliches, Sinnvolles und Un-sinniges zu den Themen Mentaltraining, Zeitmanagement, Zielerreichung und Marketing/Werbung dabei. Denn aus jeder Situation kann man was für sich lernen. Wenn man will.

Die Qualität der Sprache

Die Intelligenz hängt davon ab, wie häufig und in welcher Qualität Kinder angesprochen werden....
Da haben doch tatsächlich Forscher in einer 3-jährigen Beobachtung herausgefunden, dass Intelligenz (und damit meinen die "nur" die klassische, testbare Intelligenz) von Quantität und Qualität der kindlichen Ansprache abhängt. Von Menschen! Nicht von der Glotze. Ich zitiere aus der ZEIT: "Folgendes fanden die Forscher heraus: Das Wachstum des Vokabulars war deutlich schichtenspezifisch. Mit drei Jahren hatten Kinder der Mittelschicht 1100 Wörter im Inventar und die Kinder von Sozialhilfeempfängern nur 525. Der IQ der Kinder hing eng mit ihrem Wortschatz zusammen; er betrug durchschnittlich 117 bei den Kindern der Mittelschicht, 79 bei den Kindern aus benachteiligten Familien. Zur Erklärung fanden Hart und Risley eine verblüffende Antwort: Der Umfang des Wortschatzes korrelierte am deutlichsten nicht etwa mit dem Familieneinkommen, sondern mit der Zahl der Wörter, die die Eltern mit ihren Kindern sprachen. In der Mittelschicht richteten die Eltern durchschnittlich 487 Äußerungen pro Stunde – alles zwischen Einwortbefehlen bis hin zu Monologen – an ihre Kinder. In den Sozialhilfehaushalten hörten die Kinder solche Äußerungen nur 178-mal pro Stunde, also fast dreimal seltener.

Darüber hinaus unterschied sich auch der Charakter der Anrede nach sozialem Status. Der größte Unterschied lag in der Häufigkeit der »Entmutigungen« (Verbote oder Missfallensäußerungen), welche die Kinder zu Hause zu hören bekamen, verglichen mit »Ermunterungen« oder Lobesworten. Bis zum dritten Lebensjahr hatten die Mittel- und Oberschichtkinder 500000 Ermunterungen und 80000 Entmutigungen gehört. Die Kinder von Sozialhilfeempfängern erlebten es umgekehrt: Sie hörten von ihren Eltern 75000 Ermunterungen und 200000 Entmutigungen." (Quelle: ZEIT)

Na, diese Zahlen sind doch schon der Hammer. Und ich mache jede Wette, wenn die auch noch die Qualität der Gedanken messen könnten, wäre das Ergebnis noch viel drastischer. Denn unsere Sprache, wie wir von anderen (und uns selbst) reden drückt doch nur einen Bruchteil dessen aus, was uns ständig durch den Kopf schießt: bewusste und unbewusste Gedanken.

Wie denken (und sprechen) wir denn von unserem Partner, unseren Mitarbeitern, unseren Chefs, unseren Kindern? Was tun wir denen (und uns) damit an?
Wäre es nicht an der Zeit, einmal kräftig über die (Wörter)-Bücher zu gehen und die Qualität zu überprüfen?
Und uns (und andere) öfter mal zu ermuntern anstatt zu entmutigen?
Ein kleiner Schritt - der viel bewirken kann, oder?
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