Jürgen Weltzer : Ideen + Konzepte

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Willkommen bei Weltzers Info-Brief Juni 2007

Eine Übersicht aller bisherigen Info-Briefe finden Sie hier ...

Da mich Leser gefragt haben, ob sie die Info-Briefe auch an Freunde und Geschäftspartner weiterleiten dürfen ... Ja, das dürfen Sie: entweder den Info-Brief weiterleiten - oder den Link zur Seite in ein E-Mail kopieren ...

In diesem Newsletter geht es um folgende Themen

- Kauderwelsch und hohle Phrasen - die 2.
- Jetzt sind die Dicken dran ...
- Lernen von der Telekom ...
- Offene Baustellen - oder: tun Sie was gegen die Energieräuber Nr. 1
- Blog ist online

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MENTALE FITNESS: neuer Trainingstermin Stuttgart
Sa. - So., 16. - 17.6.2007
Jeweils 10 - 18 Uhr
Leinfelden-Echterdingen
hier gibt's Infos ...
hier geht's zur Anmeldung ...
100 % Zufriedenheits-Garantie! Wenn Sie während des Trainings feststellen
sollten, dass es absolut nix für Sie ist und Sie das Training abbrechen,
bekommen Sie den vollen Preis zurückerstattet! (Wo liegt Ihr Risiko?)
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Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

Kauderwelsch und hohle Phrasen II
Wenn es nicht so traurig wäre, dass erwachsene Menschen glauben, sich so ausdrücken zu müssen, wär's echt lustig. Hier noch ein paar Beispiele (alle aus der W&V): "CRM ist und wird eine wichtige Aufgabe vieler konvergenter Kampagnen darstellen. Wichtig ist hierbei das Erzeugen einer Relevanz für den Zuschauer; damit er auch das Bedürfnis hat, Teil der Markenwelt des Werbungtreibenden zu werden." "Gerade so ein Tool bildet die perfekte Schnittstelle von Konsumieren und Mitgestalten, Betrachten und Kommunizieren und steht so für ganzheitliche assoziative Markenpflege im Rahmen der anvisierten Zielgruppenäquivalenz." "Bei den Open Turntables erwartet die Clubber kein vorbestimmtes Line-Up." Alles klar?

Und da sich mittlerweile fast alle, die meinen unbedingt der Hochglanzglitzerbranche angehören zu müssen, mit nichtssagendem Phrasendreschen aufplustern wie ein in die Enge getriebener Spatz, erfinden die dazugehörigen Agenturen - wahrscheinlich um so etwas wie Wichtigkeit oder Kompetenz zu suggerieren - auch noch eigene Worthülsen, die sie dann den Kunden, die schon ohnehin nichts mehr verstehen, um die Ohren hauen, bis sie abfallen. (Womit bewiesen wäre, dass auch ich deutsche Schachtelsätze zu schreiben in der Lage bin.) Hier einige Beispiele: "Holistisches Kommunikatinsmodell", "360-Grad-Kommunikation", "Disruption", "One-Stop-Konzept" ...

Ist es eigentlich wahr, dass die Anzahl der gebrauchten Worthülsen in umgekehrtem Verhältnis zum Selbstwertgefühl des Sprechers/Verfassers steht?
Und: kann mir irgendjemand den Inhalt wenigstens eines der oben zitierten Sätze oder Begriffe sagen? Ich bitte um Erklärungsvorschläge - die ich dann im nächsten Info-Brief veröffentlichen werde.

Lassen Sie es uns einfach besser machen - und zwar so:
Fremdwörter nur gebrauchen, wenn man sich damit kürzer oder deutlicher ausdrücken kann. Diese Fremdwörter versteht im allgemeinen auch jeder. Generell gilt: ein Fremdwort sollte allgemein verständlich sein und auf keinen Fall das Verständnis erschweren oder gar unmöglich machen.

Vermeiden Sie das "Eindeutschen" von englischen Begriffen: uploaden, timen, upgedated, gehighlighted, outgesourct usw.

Kurze Sätze sind das A & O: Also sollte man kurze Sätze, die einfach besser verständlich sind als lange, die zu schreiben zwar irgendwie Spaß macht, deren Lesbarkeit aber durch die vielen Komata, die die einzelnen Satzteile voneinander trennen, ziemlich erschwert wird - obwohl man das ja durch das Verwenden von Gedankenstrichen, die immerhin mehr Freiraum schaffen als ein Komma, ein wenig auflockern könnte - und die man deshalb auch nicht gerade leicht, aber was ist heutzutage schon leicht(?), zu verstehen sind, formulieren. (Na, hab' ich das nicht schön hinbekommen?)

Kürzen, kürzen, kürzen: Natürlich kann man mit ergänzenden, be- und umschreibenden sowie auch nur füllenden Wörtern wunderschöne Effekte erzielen. Das liest sich zuweilen auch ganz gut. Wenn man aber kurz und knapp verstanden werden will, gilt die eiserne Regel: alles raus, was nicht zwingend für das Verständnis nötig ist.

"Eigentlich" sollte das Wort "eigentlich" nicht verwendet werden. Zumindest kann man in den allermeisten Fällen "eigentlich" darauf verzichten: "Eigentlich wollte ich pünklich sein." "Man sollte eigentlich ehrlich sein." So das reicht jetzt "eigentlich", oder?

Apropos Gelaber, da fällt mir doch direkt wieder was Tolles aus der Politik ein:


Jetzt sind die Dicken dran.
Die Jagd ist eröffnet: nachdem nun die Politik mit der Raucherhetze Erfahrungen gesammelt hat, wie Volkes Diskussionshunger zu stillen und von wesentlichen Dingen abzulenken ist, wird zum nächsten Hallali geblasen: Dicksein ist schlecht! Da ist gesetzesunterstützter Kampf angesagt. Ich warte schon darauf, dass Berichte über Sumo-Ringer nur noch in Peep-Show-ähnlichen Einrichtungen gezeigt werden dürfen. Und überhaupt: stellen Sie sich mal vor, wie das aussieht, wenn auf jedem Big Mac ein Aufkleber drauf ist: Essen kann tödlich sein! Und die Bäckereien in den Einkaufszentren... wann werden die durch ein Gesetzt zum Schutz vor dem Passivessen verboten? Ich meine, es ist doch schon eine Qual, wenn man als gesundheitsbewusster Bürger darauf achtet, auch nur gesund und ja nicht zu viel zu essen, beim Einkaufen nicht umhinkommt, den verlockenden Duft eben jener Etablissements in die Nase zu bekommen, die einen dann regelrecht dazu nötigen, stehen zu bleiben und noch ein Häppchen zu nehmen. (Schöner Schachtelsatz, gell?)

Zu diesem Thema habe ich übrigens eine Anfrage an den Bundestag geschickt (am 16.5.07):
"Toll, dass sich unser Staat so für die Gesundheit einsetzt und jetzt auch das Schlankwerden fördern möchte. Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wieviele der Bundestagsabgeordneten heute schon ihr Idealgewicht und wieviele ihr Normalgewicht haben. Für die Beantwortung dieser Frage bedanke ich mich im voraus."
Über die Antwort werde ich selbstverständlich berichten.


Im Ernst aber frage ich mich, was das Ganze soll? Ist das nur eine Vorbereitung darauf, dass wir mal wieder den Gürtel enger schnallen sollen? Oder hat "die Politik" mal wieder keine wichtigere Beschäftigung? Oder: von was wollen die uns ablenken? Oder wird hier wieder mal vor irgendetwas Angst gemacht? Fragen über Fragen. Und ich hätte hier einen guten Tipp für die Umsetzung: die sollen doch einfach mal in den Archiven nachschauen, wie Honecker & Co. das mit der Ernährung ihrer hochgeschätzten Bürger organisiert haben. Das wär's doch: Schlange stehen für's Idealgewicht ...

Apropos Angst: wo ist eigentlich die Vogelgrippe hin? Und: was kommt als nächstes? Psychologisch gesehen ist es doch eine Tatsache, dass Menschen, die Angst haben leichter zu manipulieren, leichter zu lenken sind. Wer Angst hat, denkt an die Angst - und nicht daran, was er will. Und Angst ist sprichwörtlich ein schlechter Ratgeber. Angst löst weder die Sache mit dem Klima, noch irgendein anderes Problem. Man sollte sich auf's Ziel fokussieren und nicht auf's Problem. Das ist wie beim Auto- oder Mopedfahren: da wo man hinschaut, fährt man auch hin. Es lohnt sich also, immer mal wieder alle 4 Lebensbereiche durchzugehen und nachzuschauen, worauf man sein Denken fokussiert? Auf die Probleme oder auf die Ziele?


Ein Unternehmen, von dem man immer wieder lernen kann, ist - die Telekom:
Nein, ich meine jetzt nicht den völlig überflüssigen Streik der Servicemitarbeiter. Wie soll denn etwas schlechter werden, das schon lange nicht mehr vorhanden ist? Ob ich jetzt 107 Minuten in der Warteschleife des "Services für Unternehmen" hänge (war im Dezember 06) oder 147 oder ewig - und anschließend die Antwort bekomme, dass man mir auf meine Frage im Moment nicht antworten könne, ändert nichts an der geballten Ignoranz mit der dieses "Dienstleistungsunternehmen" die sogenannten Kunden verarscht. Wer also einen guten Service bieten will, sollte studieren, wie's die Telekom (oder auch andere große sogenannte Dienstleister) tun - und dann das genaue Gegenteil machen.

Nun aber zum Thema: Kennen Sie T-Com? Richtig, das ist eine Marke der Telekom. Für die wurde erst letztens während des Sommermärchens massiv geworben. Mit zig Millionen war die Marke T-Com einer der größten Sponsoren der WM. Und auch sonst wurde diese Marke millionenschwer beworben. Schließlich versucht man bei der Telekom ja durch extremen Werbedruck die Abwanderung der Kunden zu anderen Anbietern zu verhindern. (Denen ist anscheinend noch gar nicht aufgefallen, dass es ja gerade das Ziel der Liberalisierung des Telefonmarktes war, dass die Telekom weniger Kunden hat.) Und nun haben die auf einmal keinen Bock mehr auf T-Com, die Marke verschwindet, die Millionen sind verbrannt - und man nimmt nun flugs neue Millionen zur Hand um ein neues "Produkt", T-Home, zu vermarkten ...

Na, wer's hat. Aber die Herren, die solche Aktionen planen, verbraten ja eh nicht ihr eigenes Geld ... Wie glaubwürdig, wie vertrauenswürdig würden Sie einen Menschen einschätzen, der heute Hü und morgen Hott sagt, wie einen Bäcker, der heute Ökoprodukte anpreist und Sie morgen vom Nutzen des Genfood überzeugen möchte? Natürlich sollte man Produkte und Dienstleistungen, die keiner mehr braucht, aus dem Programm nehmen, natürlich sollte man an permanenter Verbesserung arbeiten - aber wer kurzsichtig ist, sollte zum Optiker gehen und nicht Marketingleiter oder Konzernvorstand werden. Ein Mensch wird zu dem was er ist, durch das, was er denkt und tut. Somit kann sich die Umwelt ein Bild von ihm machen, sie weiß, für was und für welche Werte dieser Mensch steht. Er hat ein gewisses Image. Und genauso ist es mit Unternehmen oder Marken. Das baut sich auf, das muss man pflegen, dafür muss man etwas tun - und man sollte es permanent weiterentwickeln. Das ist das, was jeder anständige Unternehmer tut: sein Unternehmen, seine Marke(n) und sich selbst weiterzuentwickeln und zu pflegen. Das ist der gute Name, da weiß man, was man hat. Auch hier gilt also: anschauen, wie's die Telekom macht - und dann das Gegenteil tun. Ihre Kunden und Mitmenschen werden es Ihnen danken.


Offene Baustellen rauben Energie - tun Sie was dagegen.
Sie kennen das: Sie wollen eigentlich noch etwas erledigen (B), müssen aber erst noch diese Sache (A) fertigmachen, an der Sie gerade sitzen. Die verschärfte - aber für viele normale - Variante ist, dass zwischen A und B noch eine (oder mehrere) andere Aufgaben zu erledigen sind. Oder: Haben Sie einmal begonnen, ein Instrument zu spielen? Einen Sport zu treiben? Sich mit einem neuen Hobby zu beschäftigen? Und von Zeit zu Zeit erinnern Sie sich wieder daran? Oder geht es Ihnen schon lange im Kopf herum - oder steht sogar "seit Ewigkeiten" auf Ihrer Aufgabenliste - dass Sie eigentlich diesen Brief schreiben wollten? Oder eigentlich den Keller aufräumen? Oder die Garage? Baustellen. Alles offene Baustellen.

Achten Sie auf Ihr Gefühl, wenn Sie sich wieder einmal an eine solche Baustelle erinnern. Freuen Sie sich? Ist es ein angenehmes Gefühl? Oder ist es nicht vielmehr so, dass es sich "irgendwie nicht so gut" anfühlt? Und schon sackt Ihre Leistungskurve ab, Ihr Energiepegel sinkt. Energiemäßig ist es einfach so, dass jede offene Baustelle Energie bindet. Ich bezeichne offene Baustellen - vor allem wenn Sie zu lange offen sind - als Energiegrab. Und diese Energie fehlt dann wieder bei der Bewältigung der anderen Aufgaben. (Oder auch dem Immunsystem ...)

Und schwupps die wupps hat man ein ganzes Arsenal von offenen Baustellen zusammen. Von lauter Dingen, die man tun wollte. Das ist dann richtig Stress! Der Mensch verlangt danach, dass Dinge zu Ende gebracht werden. Machen Sie doch mal folgenden Versuch: in einer Runde mit Freunden greifen Sie zu Ihrem Trinkglas, heben es bis kurz vor den Mund - und trinken nicht. Bleiben Sie in der Stellung, wie wenn Sie gleich trinken wollten - aber trinken Sie nicht. Allein dadurch versetzen Sie die anderen in Stress. Beobachten Sie das mal. Früher, als man noch rauchen durfte, konnte man das noch besser demonstrieren: einer führt sich eine Zigarette zum Mund, hält das Feuerzeug in der Hand, zündet sie aber nicht an. Das hat nicht lange gedauert, bis der nächste Raucher zum Feuerzeug griff und ihm Feuer gab. Es ist einfach nicht auszuhalten, wenn jemand etwas beginnt, aber nicht zu Ende führt.

Einen Teil der Lösung finden Sie bereits in der Formulierung oben: Streichen Sie das Wort "eigentlich". Wollen Sie oder wollen Sie nicht? Entscheiden Sie sich. Und streichen Sie das Wort müssen. Immer wenn Sie von müssen sprechen (denken), geben Sie die Kontrolle ab an etwas (jemand) außerhalb. Sie sind Opfer. Das ist weder gut für Ihre Leistungsfähigkeit noch für Ihre Gesundheit oder Ihr Selbstwertgefühl.
Möchten Sie das tun oder nicht? Entscheiden Sie sich - und ziehen Sie die Konsequenz. Und wenn Sie schon etwas tun "müssen", das Sie zwar müssen aber nicht wollen, dann sagen Sie sich: "ich werde ..." Das ist für's Selbstwertgefühl und die Energie allemal besser als "ich muss".

Weiterhin bleibt leider nichts anderes übrig, als alle begonnenen Baustellen zu schließen. Entweder in dem man die Sache wirklich durchzieht oder erledigt - oder dass man das Projekt endgültig beerdigt und sich damit wieder frei macht.

Schreiben Sie sich einfach mal alle Ihre Baustellen auf. Und dann treffen Sie Entscheidungen. Und setzen diese um. Bei manchen Dingen sind Sie vielleicht noch nicht soweit, eine Entscheidung treffen zu können. Legen Sie das auf Termin. In einem Monat, in einem Jahr, in fünf Jahren. Das ist egal. Aber notieren Sie einen Termin, an dem Sie die Entscheidung treffen werden. Und treffen Sie sie dann auch!
Schaffen Sie weg, was Sie wegschaffen können - und achten Sie mal darauf, wie Sie sich fühlen. Ihre Energie wird steigen. Ihre Zufriedenheit wird steigen. Ihre Freude am Leben wird steigen.

Und zweitens: gewöhnen Sie sich an, immer bevor Sie etwas Neues beginnen, genau zu definieren, aus was Sie herausgehen, bzw. welche Sache Sie vorher erledigt haben wollen. Wer in etwas hineingeht, muss auch aus etwas heraus. Jeder hat 24 Stunden zur Verfügung. Und das täglich. Die lassen sich nicht beliebig voll stopfen.

Wenn Sie diese beiden Prinzipien beherzigen, können Sie sicher sein, dass Sie Ihre Ziele schneller und leichter erreichen werden. Schon allein deshalb, weil Sie mehr Energie zur Verfügung haben.

Alles über die 4 wesentlichen Lebensbereiche, warum diese ausgewogen sein sollten, wie man das erreicht und wie Sie Ihre Energie zur schnelleren und leichteren Zielerreichung noch wesentlich effektiver einsetzen können, erfahren Sie am 16. + 17. Juni im Training
MENTALE FITNESS. Am besten melden Sie sich jetzt gleich an.


Mein Blog ist online.
Seit 8. Mai hab' auch ich einen Blog. Es gibt ja immer mal wieder Anlässe, Ereignisse oder Informationen, aus denen man lernen kann, die zum Nachdenken anregen - oder die einfach nur interessant sind. Solcherlei Dinge, Tipps und Tricks aber auch Spaßiges, Sinnvolles und Un-sinniges werde ich im Blog veröffentlichen. Schauen Sie einfach ab und zu mal rein. Es lohnt sich.
Blog ist übrigens ein Begriff, der aus dem Wort Weblog, also Internet-Tagebuch, entstanden ist und sich bei Internetbenutzern und -anbietern als feststehender Begriff etabliert hat. (Auch wenn die meisten Blogs nicht täglich gefüllt werden...)